Die Auswirkungen von Fast Fashion auf die Umwelt

Ressourcenverbrauch in der Textilproduktion

Wasserverbrauch und Wasserknappheit

Die Produktion von Textilien, insbesondere von Baumwollstoffen, ist einer der größten Verursacher von Wasserverbrauch in der Industrie. Für die Herstellung eines einzigen T-Shirts werden Tausende Liter Wasser benötigt – von der Bewässerung der Baumwollpflanze bis hin zur Verarbeitung des fertigen Kleidungsstücks. In Regionen, in denen Wasser ohnehin knapp ist, führt das zu einer weiteren Verschärfung von Dürren und zur Belastung ganzer Ökosysteme. Der verantwortungslose Umgang mit dieser wertvollen Ressource spiegelt sich besonders deutlich in Ländern wider, die für Fast-Fashion-Hersteller produzieren und gleichzeitig mit Wassermangel kämpfen.

Energieeinsatz und CO₂-Emissionen

Die Textilproduktion ist äußerst energieintensiv. Angefangen beim Anbau der Rohstoffe, über Transportwege, bis hin zu Färbe- und Veredelungsprozessen – überall wird Energie eingesetzt, die größtenteils aus fossilen Brennstoffen stammt. Das führt zu erheblichen CO₂-Emissionen, die den Klimawandel weiter antreiben. Der ständige Wechsel der Kollektionen verlangt darüber hinaus nach schnellen Produktionsprozessen, wodurch der Energiebedarf zusätzlich steigt. Konsumenten sind sich dieses Problems oft nicht bewusst, obwohl sie mit jedem neuen Kleidungsstück einen Beitrag zu den Emissionen leisten.

Nutzung von Chemikalien und Pestiziden

Um die hohen Ansprüche der Fast-Fashion-Industrie zu erfüllen, werden große Mengen an Chemikalien verwendet. Pestizide kommen beim Anbau von Baumwolle zum Einsatz, und bei der Verarbeitung werden starke Färbemittel und andere Chemikalien verwendet, um Stoffe vorzubereiten und zu behandeln. Viele dieser Substanzen gelangen unbehandelt in die Umwelt, kontaminieren Böden und Gewässer und gefährden so nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch die lokale Bevölkerung. Die Schadstoffbelastung bleibt dabei oft lange Zeit unsichtbar, richtet aber nachhaltigen Schaden an.

Umweltverschmutzung durch Produktion und Entsorgung

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Bei der Verarbeitung und Färbung von Textilien werden oftmals giftige Chemikalien eingesetzt, die die Umwelt stark belasten. Abwässer aus Färbereien und Fabriken gelangen in Flüsse und Seen, wo sie das Wasser vergiften und erhebliche ökologische Schäden verursachen. Diese Schadstoffe reichern sich nicht nur in den Gewässern an, sondern gelangen über den Wasserkreislauf auch in den Boden und beeinflussen Pflanzen sowie Tiere. Die Verschmutzung durch eingesetzte Chemikalien ist ein ernst zu nehmendes Problem, das oft in Produktionsländern des Globalen Südens auftritt und dort die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung massiv beeinträchtigt.
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Viele Fast-Fashion-Produkte bestehen aus synthetischen Materialien wie Polyester oder Nylon, die aus Erdöl gewonnen werden. Beim Waschen dieser Kleidungsstücke lösen sich Mikroplastikfasern, die über das Abwasser in Flüsse und Meere gelangen. Diese winzigen Partikel können von Kläranlagen oft nicht herausgefiltert werden und gelangen so in die Nahrungskette von Wassertieren und letztlich zu uns Menschen. Der massive Einsatz von Kunstfasern in der Mode führt dazu, dass sich immer mehr Mikroplastik in den Ozeanen anreichert und langfristig globale Ökosysteme belastet.
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Die kurze Lebensdauer von Fast-Fashion-Kleidung sorgt dafür, dass riesige Mengen an Textilien entsorgt werden. Da ein großer Teil der Kleidungsstücke kaum oder gar nicht recycelt wird, landen sie auf Deponien oder werden verbrannt. Insbesondere synthetische Stoffe verrotten nicht und verbleiben noch Jahrzehnte in der Umwelt, während bei der Verbrennung giftige Gase freigesetzt werden. Die Entsorgungsproblematik ist dabei kein regionales, sondern ein weltweites Problem, das durch die ständige Produktion neuer Kollektionen immer weiter verschärft wird.

Landnutzungsänderung und Monokulturen

Für den großflächigen Anbau von Baumwolle oder die Herstellung von Viskose werden riesige Flächen natürlicher Vegetation zerstört. Wälder werden abgeholzt, um Plantagen für Monokulturen zu schaffen, die mit chemischen Düngern und Pestiziden behandelt werden. Dies führt zum Verlust wertvoller Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Monokulturen reduzieren die Artenvielfalt und machen ganze Regionen anfällig für Schädlinge und Krankheiten, was wiederum zu einem erhöhten Einsatz von Chemikalien führt – ein Teufelskreis, der die Biodiversität weiter gefährdet.

Belastung von Gewässern und Bodenökosystemen

Die Schadstoffe, die während der Produktion von Fast Fashion entstehen, gelangen nicht nur in die Luft, sondern belasten auch Böden und Gewässer. Pestizide und andere Chemikalien reichern sich im Boden an und dringen in das Grundwasser ein. Diese Verschmutzung beeinträchtigt die Gesundheit von Pflanzen und Tieren, die in und um diese Ökosysteme leben, und beeinflusst somit das gesamte ökologische Gleichgewicht. Wasserorganismen sind besonders empfindlich gegenüber toxischen Substanzen, was zum Rückgang ganzer Populationen führen kann und den Nahrungskreislauf beeinträchtigt.